| NATTERKOPF Echium vulgare L. (griechisch: echis = Schlange)
Wie bei vielen Lippenblütern ragt die "Blütenstempelzunge" dieses
Rauhblattgewächses weit aus der hellblauen oder rosa Kronröhre hervor.
Die zweilappige Narbe erinnert so an eine gespaltene Schlangenzunge.
Aber auch die Staubfäden ragen aus der Krone hervor und ähneln so einem
ganzen Korb voll Nattern. Die Form der kleinen Früchte gleicht einem
Schlangenkopf.
Gründe genug, um gemäss der mittelalterlichen
Signaturlehre die Pflanze als Heilpflanze bei Schlangenbissen anzusehen
(Im Mittelalter sah man in Ähnlichkeiten zwischen Pflanzenteilen und
bestimmten menschlichen Organen den "Fingerzeig Gottes" auf mögliche
Heilwirkungen). Diese Heilwirkung besteht allerdings nicht jedoch
können die jungen Blätter des Natternkopfes als Wildgemüse verwendet
werden, die Wurzel als Färbemittel und ausserdem ist die Pflanze eine
wichtige Nahrungspflanze für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Die Pflanze wächst auf trockenen, steinigen Böden, an Wegrändern und
unbebauten Orten und hat einer eigenen Pflanzengesellschaft, der
Natterkopf-Honigklee-Ruderalflur, zu ihrem Namen verholfen.
Abbildung oben: Sturm, Jacob; Sturm, Johann Georg (1796): Deutschlands Flora in Abbildungen. Stuttgart. [Ausschnitt]. © Kurt Stüber's Online Library. www.biolib.de
Abbildung unten: Blackwell,
Elizabeth (1750-1773): Herbarium Blackwellianum emendatum et auctum
[...]. Norimbergae : Typis Io. Iosephi Fleischmanni. [Ausschnitt]. © 1995-2003 Missouri Botanical Garden, Rare Books. http://ridgwaydb.mobot.org/mobot/rarebooks/
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